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Handwerk
im westlichen und südlichen Kleinasien von archaischer Zeit bis zur
römischen Kaiserzeit
Einleitung
1.
Thema
Im
Grunde genommen braucht der Mensch die Nahrung, die Kleidung und die
Wohnung für das Leben. Der Mensch braucht auch die Waren, die nicht
direkt mit dem Lebensnotwendigen zu tun haben, wie Luxusgüter, und
die Dienstleistungen, wie Gesundheitsversorgung oder Bildungsbedarf.
Alle Produkte und Dienstleistungen, die für das menschliche Leben
erforderlich sind, wurde durch menschliche Arbeit hergestellt,
verteilt und konsumiert, und man kann diesen Prozess - Produktion,
Werbung, Distribution und Konsumption sowie Entsorgung der Güter und
Dienstleistungen – als wirtschaftliche Handlung
definieren.
Wirtschaftliche
Handlungen ereigneten sich sowohl in prähistorischer Zeit als auch
in historischer Zeit. Dementsprechend gab es schon die Überlegungen
zu deren Ursache z. B. (am einfachsten) die Deckung der Nachfrage und
individuelle bzw. kollektive Interessen für die Profitmaximierung
u.s.w. Es ist klar, dass wirtschaftliche Handlungen - Produktion,
Distribution und Konsumption der Waren und Dienstleistungen - in
verschiedenen Gesellschaften auf verschiedene Art und Weise
verwirklicht wurden. Es ist ebenso klar, dass wirtschaftliche
Handlungen seit langem wissenschaftlich erforscht wurden und noch
werden z. B. griechische Schriftsteller wie Ps.-Aristoteles und
Xenophon haben schon mit der Hauswirtschaft auseinandergesetzt, und
heutzutage gilt die Wirtschaftswissenschaft als ein großer
Studienbereich, der verschiedene Teildisziplinen an sich hat.
Bei
dieser Dissertation geht es um die Untersuchung über wirtschaftliche
Handlungen vormoderner Gesellschaft. Hier wird ein Versuch
unternommen, wirtschaftliche Handlungen griechisch-römischer Zeit im
Mittelmeerraum zu recherchieren. Wirtschaftliche Handlungen der
Antike und deren Charakteristika wurden, wie bekannt, seit dem Ende
des 19. Jahrhunderten – entsprechend der Herausbildung moderner
Wirtschaftswissenschaft - konsequent in der Geschichtswissenschaft
diskutiert.
Diese Studie beschäftigt sich demgegenüber mit wirtschaftlichen
Handlungen griechisch-römischer Zeit im Perspektive der
Archäologie. Die Betonung im Perspektive der
Archäologie bedeutet, dass diese Studie grundsätzlich auf
die Analyse und (Neu)interpretation von Funden und Befunden stützt.
Das methodische Konzept, Analyse und (neu)interpretation von
Funden und Befunden deutet wiederum darauf hin, dass die
Dienstleistungen, wie Bildung oder Gesundheitsversorgung, und die
Konsumption der Güter als Thema ausgeschlossen sind, da sie
archäologisch schwierig nachzuweisen sind. Beide verbleibende
Bereiche - Produktion und Distribution der Gütern – stehen darüber
hinaus bei dieser Untersuchung im Vordergrund.
Dass
die Produktion der Gütern sowohl mit handwerklicher Produktion als
auch mit der Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft u. a.
verbunden ist, ist offensichtlich. Aber die letzten genannten sind
viel mehr historisch erfassbar, so dass sie thematisch bei dieser
Untersuchung nicht berücksichtigt werden müssen.
Andererseits wurde die Distribution der Gütern, unabhängig von Zeit
und Ort, überall realisiert, aber die Distribution der Güter
archäologisch ist, wie im 3. Kapitel zu behandeln ist, m. E. nicht
eindeutig nachzuweisen. Aus diesen Gründen fokussiert sich diese
Studie auf das Handwerk, das durch die Funde/Befunde und
archäologische Materialien nachweisbar ist. Dabei sind der Bergbau,
der als Gewinnung der primären Materialien für handwerkliche
Produktion gilt,
und kommerzielle Aktivitäten, ausschließlich im Bezug auf der
Distribution handwerklicher Erzeugnisse (siehe unten), zu
berücksichtigen.
2.
Forschungsstand
Die
Forschung über das Handwerk wurde meistens im westlichen
Mittelmeerraum aktiv durchgeführt. Eindeutig sind die Städte in
Italien z. B. Pompeji,
Herculaneum,
Ostia
und Rom
als Beispiele zu nennen. Bei der Forschung über das Handwerk jener
Städte ist es bezeichnend, dass (anstelle des Handwerks ad hoc)
der Bautypus handwerklicher Produktionsstätte, nämlich taberna, die
aus dem Stadtbau von der Spätrepublik bis zur Frühkaiserzeit
resultierende Veränderung der tabernae-Verteilung und deren
sozial-ökonomische Kontext intensiv untersucht wurden. Solche
Forschungstendenz ist m. E. in der aktuellsten, alle italienische
Städte der Republik und Kaiserzeit umfassenden Studie nicht
geändert.
Die
Forschung über das Handwerk im östlichen Mittelmeerraum
konzentrierte sich an beiden Städten, Delos und Athen, wo
historische und archäologische Materialien ausreichend vorhanden
sind. Das Handwerk in Delos wurde im Zusammenhang mit den
Handelsräumen und Orten erforscht, aber man muss diesbezüglich
davon ausgehen, dass von ca. 500 delischen Geschäftsräumen
lediglich 33 Werkstätten archäologisch nachgewiesen sind.
Im Vergleich zur Forschung über das Handwerk in Delos ist die
Forschung über das Handwerk in Athen etwa ausführlicher:
literarische Texte z. B. Platon, Xenophon und epigraphische
Materialien wurden in vieler Hinsicht analysiert, wodurch
verschiedene Dimensionen bezüglich des Handwerkes - Definition des
Handwerks, Nennung des Handwerkers, ambivalente Bewertung über das
Handwerk bzw. Handwerker, Entwicklung handwerkliches
Produktionsprozesses, Arbeitsverteilung und die daraus resultierende
Spezialisierung handwerklicher Produktion - deutlich gemacht werden
konnten. Archäologisch wurden die Funde/Befunde aus Athen, Attika,
Poloponnes und sogar Thasos in die Forschung mit einbezogen, so dass
das Handwerk im Kontext - Handwerk in Oikoi, Handwerk in ländlicher
Siedlung und Handwerk in der Stadt - verdeutlicht wurden.
Anhand des Letzteren ist die Forschung von G. Sanidas insbesondere
wichtig: Er ging zunächst von literarisch-epigraphische Materialien
bezüglich des Handwerk, Handwerker und Werkstatt aus, und dann
listete die Handwerksbranche jeweiliger Stadt bzw. Siedlung in Attika
und Peloponnes, vor allem in Athen auf. Nachdem sozial-ökologische
Voraussetzungen für die Etablierung eines Handwerksbereiches
analysiert wurden, abschließend setzt er das Verhältnis zwischen
Wohnraum und Werkstatt, topographische Konstellation verschiedener
Werkstätte in einer Stadt oder in einer ländlichen Siedlung und
deren sozial-ökonomische Bedingungen auseinander.
Wirft
man die Auge über Delos und Athen hinaus in den Osten, findet man,
dass eine archäologische Studie über das Handwerk in Kleinasien
noch aussteht. Anders gesagt, bei der Ausgrabung und Feldforschung
wurden die Funde/Befunde und archäologische Materialien, die
unmittelbar im Zusammenhang mit dem Handwerk standen, oft berichtet,
wohingegen eine, all diese Belege zusammenfassende und miteinander
vergleichende Studie noch nicht ausgeführt wurde.
Die Forschungssituation bezüglich des kleinasiatischen Handwerks ist
sehr interessant, weil vor rund 60 Jahren alle literarische Quellen
anhand des Handwerks und Handels in Kleinasien zusammengefasst,
und Vielzahl der historischen und archäologischen Materialien seit
jeher sukzessiv hinzugefügt wurden.
Woran
liegt der Grund, dass das Handwerk in Kleinasien, anders als in
Pompeji, Ostia, Athen und Delos u. a., nicht erforscht wurde? Warum
wurden die Belege, die auf das Handwerk in Kleinasien hinweisen, noch
nicht zusammengefasst? Es ist offensichtlich, dass in Kleinasien eine
umfangreiche Ausgrabung wie in Athen und Pompeji nicht stattfand. Die
Zahl solcher Belege ist im Vergleich mit denen in Athen z. B. relativ
gering. Diese Tatsachen bedeuten m. E. nicht, dass das Handwerk in
Kleinasien gegenüber der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei
u. a. eine geringe Rolle bei der Wirtschaft gespielt hat (vgl. Cic.
att.). Unabhängig davon, ob das Handwerk in Kleinasien als häusliche
Produktion für Eigenbedarf oder als Massenproduktion für die
Vermarktung oder als eine Kombination von beiden zu definieren ist
(stricke Unterscheidung ist in der Tat unmöglich), scheint mir das
Handwerk in Kleinasien eine nicht zu übersehenden Position in der
Wirtschaftsstruktur einer Stadt bzw. einer ländlichen Siedlung
besaßen zu haben. Daraus sind folgende Fragen zu stellen.
3.
Fragestellung
Erstens,
wer war eigentlich der Handwerker in Kleinasien? Welche soziale
Position hatte einzelner Handwerker bzw. die Gruppe der Handwerker ?
Wie wurde eine Werkstatt in Kleinasien genannt? Fanden in Kleinasien
die Arbeitsverteilung und die Spezialisierung handwerklicher
Produktion statt (vgl. Xen. Kyr. 8. 2), wie im europäischen
Mittelalter zu sehen ist?
Zweitens,
wo in Kleinasien und welche Produkte wurden im bestimmten Zeitraum
hergestellt? Ob und inwiefern sind literarische Quellen archäologisch
nachzuweisen, welche über das regional bzw. überregional bekannte,
handwerkliche Produkt berichteten? Welche ökologischen und sozialen
Faktoren sind für die Entstehung und Entwicklung handwerklicher
Produktion festzustellen, welche je nach der Stadt und Region
unterschiedlich verwirklicht wurden?
Drittens,
in Kleinasien erfuhr man verschiedene politische Ereignisse seit
archaischer Zeit z. B. Eindringen des Alexanders den Großen,
Entstehung und Niedergang der pergamenischen Herrschaft, Etablierung
des Imperium Romanum u. a.
Einen politischen Versuch gab es immer, Hegemonie nicht nur innerhalb
von Kleinasien sondern auch außerhalb von Kleinasien zu etablieren
und erweitern. Hingegen sieht man eine Gegenbewegung, politische,
kulturelle und wirtschaftliche Autonomie der polis aufrecht
zuhalten. Eine Spannung zwischen hegemoniale Machtausübung und
Überlebensstrategie einzelner polis ist also seit archaischer
Zeit durchaus sichtbar. In diesem Hintergrund stellen sich die
Fragen, ob und wie sich das Handwerk, das in einer Stadt bzw. in
einer ländlichen Siedlung als Rückgrat der Wirtschaft gelten
sollte, im Lauf der Zeit änderte? Welche politische, kulturelle und
ökonomische Rahmenbedingungen haben die Modalitäten handwerklicher
Produktion, insbesondere in hellenistischer Zeit und in römischer
Kaiserzeit, wandeln oder nicht wandeln lassen?
4.
Methode
Zur
Beantwortung erster Fragegruppe ist eine
literarisch-epigraphisch-ikonographische Untersuchung über das
Handwerk in Kleinasien nötig, die als Vorstudie der archäologischen
Untersuchung gilt. Dadurch sind die Definition des Handwerkers,
dessen soziale Stellung, Nennung der handwerklichen Produktionsstätte
(ergasteria, oiketeria, ergaston oiketeria u. a.)
deutlich zu machen. Die Möglichkeit der Arbeitsverteilung und
Spezialisierung bei der handwerklichen Produktion ist auch zu
überlegen, wobei die Forschungsergebnisse in Attika und Peloponnes
mitzudenken sind. Diese Vorstudie stützte sich selbstverständlich
auf bisherige historische Forschungsergebnisse, aber auch auf die
jüngst in Kleinasien gefundenen
literarisch-epigraphisch-ikonographischen Materialien. Erhofft ist
es, hier bestimmte Charakteristika des kleinasiatischen Handwerkes
und der kleinasiatischen Handwerker mithilfe der neuen, zu
analysierenden Materialien herauszufinden.
Für
zweite Fragegruppe geht man von archäologischen Funden und Befunden
aus. Zuvor muss man im Auge fassen, dass im römischen Kleinasien 300
bis 500, eigene Münze prägende Städte existierten.
Eine Stadt von denen wie Pergamon funktionierte seit archaischer Zeit
als Stadt, während einige Städte lediglich im bestimmten Zeitraum
besiedelt und danach verschwunden wurden. Andererseits ist die
Forschung über kleinasiatische Städte, die an sich verschiedene
Siedlungsgeschichte aufweisen, ganz unterschiedlich durchgeführt z.
B. laufende und gut informierende Forschungen wie in Pergamon und
Ephesos gegenüber den Forschungen wie in Side und Perge, über deren
Ergebnisse keine zufriedenstellende Grabungsberichte publiziert
wurden. In einigen Städten z. B. Metropolis wurde sogar sehr
begrenzte Ausgrabung durchgeführt, so dass kein vollständiges
Stadtbild vor Auge zu stellen ist.
Unter diesen Umständen richtete sich der Hauptteil dieser Studie an
die Städte und Siedlungen im westlichen und südlichen Kleinasien
(geographisch sind sie römische Provinzen Asia, Lykia et
Pamphylia,
Kilikia),
wo die Stadtgrabung und Surveyarbeit relativ ausreichend vorgebracht
wurden. Der Rest der Regionen – nach römischen Provinzen Bithynia
et Pontus,
Galatia
und Kappadocia – ist geographisch ausgeschlossen, wohl
mangels der Stadtgrabung und Surveyarbeit. Bei der Untersuchung über
die Städte und Siedlungen im westlichen und südlichen Kleinasien
ist das Handwerk nicht nach der Stadt und Siedlung, sondern nach der
Kategorien handwerklicher Produkte aufzulisten,
wie G. Sanidas gemacht hat. Die Kategorien handwerklicher Produkte
sind nicht so kompliziert und nicht so kategorieübergreifend wie ein
High-Tech Produkt z. B. Handy und Auto. Handwerkliche Produkte werden
ersten nach primärem Material sortiert, z. B. Ton, Metall, Stein,
naturale Ressource, Agrarprodukte. Die Endprodukte, die durch erste
bzw. zweite Verarbeitung hergestellt wurden, werden nach sekundärem
Material sortiert z. B. Ton (Dach, Terrakotta, Gefäß u. a.), Metall
(Werkzeug, Münze, einschließlich der Metallförderung), Stein
(Skulptur, Baumaterial, einschließlich der Steinförderung),
Pflanzen und Tierproduktion (Holzverarbeitung, Leder- und
Knochenverarbeitung, Färberei, Seilerei u. a.), Verarbeitung der
Agrarprodukte (Wein, Olivenöl, Parfüm, Bäckerei, Restaurant u. a).
Bei der Kategorisierung handwerklicher Produkte ist es gezwungen, das
Handwerk im räumlichen Kontext (oikos, chora, Stadt) zum einen, die
Entstehung, Entwicklung und Verschwinden einer bestimmten
handwerklichen Produktion in ökologischen (Wasser, Feuer, Holz u.
a.) und sozialen Bedingungen
zum anderen zu interpretieren.
Bevor
auf dritte Fragegruppe einzugehen, ist ein kontroverses Thema zu
erforschen, nämlich Handel.
Nach literarischen Quellen ist bekannt, dass der Handel am Hafen, am
Stadttor, an der Agora, im Macellum, im Heiligtum (ständig oder im
bestimmten zeitlichen Abstand), und im Laden sowie an der Werkstatt
stattfand.
Problem ist m. E., dass in solchen Räumen und Orten ganz selten die
Belege für die Handelsaktivitäten gefunden wurden. Zu nennen sind
hierfür die Messgeräte (an der Agora, im Mecellum), Verkaufstisch
(an der Agora, im Macellum,
im Laden), und eine ungewöhnliche große Menge der Keramikscherbe.
Umso interessanter ist, dass trotz des mangelnden archäologischen
Hinweises die Stadtforscher unreflektiert den Handel im Zusammenhang
mit dem Handwerk betrachtet haben z. B. Th. Wiegand interpretierte
den an der Hauptstraße geöffneten Raum in Priene als Laden, und
dessen Hinterzimmer als Produktionsstätte
und P. Karvonis nannte solchen Raum in Delos uneindeutig espace
polyvalance, also einen Raum, der wegen des Fehlens
archäologischer Hinweise mit irgendwelchen gewerblichen Aktivitäten
in Beziehung gesetzt wurde.
Aufgrund dieser Forschungsmeinung besteht die Notwendigkeit, das
Verhältnis zwischen Handwerk und Handel handwerklicher Produkte –
der Handel der Agrarprodukte, Forst- und Fischereiprodukte bleibt
hier unbeachtet – archäologisch erneuert klarzustellen.
Die
Antwort auf dritte Fragegruppe ist dadurch möglich, dass das
Handwerk in Kleinasien etwa chronologisch untersucht wird. Solche
methodische Herangehensweise fehlt bei der Forschung von G. Sanidas.
Eine chronologische Untersuchung anhand des Handwerks im gesamten
Kleinasien ist aber schwierig, weil archäologische Stadtforschung im
westlichen und südlichen Kleinasien, wie gesagt, unterschiedlich
ausgeführt, und vor allem die Forschung über ländliche Siedlungen
eher vernachlässigt vollzogen wurde. Ein Zusammenhang zwischen
politischem Wandel und handwerklicher Produktion ist daher nicht in
ländlichen Siedlungen sondern in den Städten zu verdeutlichen,
nämlich in den Städten, wo archäologisch und historisch aktiv
erforscht wurden und werden. Ausgewählt sind aus diesem Grund die
Städte - Priene, Pergamon, Ephesos, Milet, Aphorodisias, Hierapolis,
Sagalassos. Diese Städte als Beispiele analysierend, werden die
Räume und Orte handwerklicher Produktion von archaischer Zeit bis
zur römischer Kaiserzeit festgestellt. Deren urbanistische Kontext
(in der Nähe vom Heiligtum, am öffentlichen Platz, am Friedhof, in
privater Wohnung u. a.) und die Möglichkeit der Konzentration
bestimmter Produktionsbereiche wie Keramaikos in Athen
sind zum einen zu überlegen. Zum anderen sind das Handwerk in der
Stadt und das Handwerk in deren Chora miteinander zu vergleichen.
Ferner sind die topographische Verteilung handwerklicher Produktion
in jeweiliger Stadt und der Wandel bzw. die Triebkraft des Wandels
handwerklicher Produktion, insbesondere von hellenistischer Zeit bis
zur römischen Kaiserzeit, durch Vergleich mit dem Handwerk
vorrömischer Zeit, vor Auge zu stellen. Auch wenn es nicht direkt
meinem Thema entspricht, ist schließlich die Art und Weise
handwerklicher Produktion seit dem 3. Jahrhunderten nach Christus
kurz zu erörtern.
5.
Grenze und Ziel
Das
Land Kleinasien - heutige Türkei - entspricht einer 770 km²
großen Landmasse (vgl. Deutschland 350 km²), und zeigte damals eine
Vielfalt von Produktivität und Wirtschaftspotenzial, insbesondere in
römischer Kaiserzeit.
Wie heute, war damals der Unterschied zwischen Produktivität und
Wirtschaftspotenzial innerhalb einer Region ziemlich groß.
Natürliche Gegebenheiten und sozial-ökonomische Bedingungen
variierten sich stark je nach der Region. Darüber hinaus ist es
nicht möglich, die Wirtschaft in Kleinasien als eine Reihe von
städtischen und ländlichen Siedlungen archäologisch vollständig
zu rekonstruieren. Bei dieser Studie wird stattdessen ein Umriss
handwerklicher Produktion in der Stadt, aber auch in ländlicher
Siedlung geworfen. Dadurch werden wir die Wirtschaftsstruktur einer
kleinasiatischen Stadt bzw. einer kleinasiatischen Siedlung
verstehen. Anders ausgedrückt, durch die Studie über das Handwerk
in Kleinasien können wir also in der Lage sein, ein
Wirtschaftsmodell
in Kleinasien und zugleich ein Verständnis über gesamte antike
mediterrane Wirtschaft zu gewinnen.